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Akzeptanz und Wissenstransfer

Die Akzeptanz und Umsetzung von (neuen) bodenschonenden Technologien und Maßnahmen durch Landwirt*innen, landwirtschaftliche Ausbilder*innen und Berater*innen ist unerlässlich, um Bodenverdichtungen zu vermeiden. Um dies zu stärken, sind zunächst Untersuchungen des Status-Quo hinsichtlich des Wissens(erwerbs) sowie der fördernden und hemmenden Faktoren zur Nutzung neuer Technologien notwendig. Darauf aufbauend werden Strategien zur Kommunikation und zum Wissenstransfer entwickelt.

In der ersten Projektphase wurde eine umfassende Analyse existierender Beratungsinstrumente sowie Informationsmedien zur Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an Praxisakteure im Themenbereich Bodenverdichtung durchgeführt. Hierbei wurden zum Teil Defizite in der Informationsvermittlung ermittelt. Ergebnisse einer Befragung von Landwirt*innen zeigten wiederum den Bedarf respektive Wunsch nach Informations- und Beratungsangeboten auf. Aus den Erkenntnissen zu bestehenden Informationslücken bzw. zum Bedarf nach Beratung und Information können Potentiale hinsichtlich der Stärkung des Wissenstransfers für den weiteren Projektverlauf abgeleitet werden.

Die Ergebnisse aus der ersten Projektphase geben zudem Hinweise auf geeignete Kommunikationsformen sowie besonders relevante Zielgruppen für die externe Kommunikation. Das Hauptaugenmerk der zweiten Projektphase wird folglich auf die zwei spezifischen Zielgruppen Junglandwirt*innen sowie landwirtschaftliche Lohnunternehmen gelegt: Junglandwirt*innen (in oder kurz nach Ausbildung und Studium) stehen am Anfang des Berufslebens, sodass sie für die künftige Prävention von Bodenverdichtung eine wichtige Rolle spielen. Ferner ist festzustellen, dass landwirtschaftliche Lohnunternehmen immer mehr relevante Feldarbeitsgänge übernehmen. Sie sind somit ebenso bedeutsame Akteure bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenverdichtungen. Verschiedene Ausbildungsformen (duale Ausbildungen, Fortbildungen und Studiengänge) der (zukünftigen) Landwirt*innen, der Fachkräfte in landwirtschaftlichen Lohnunternehmen sowie der landwirtschaftlichen Berater*innen werden im Hinblick auf den Ist-Zustand der Vermittlung von Inhalten zur Bodenverdichtung/Vermeidungsmaßnahmen untersucht.

Weitere Aspekte des Teilprojekts sind die Erhebung der Relevanz des Themas Bodenverdichtung/-schonung für landwirtschaftliche Praktiker*innen in ihren täglichen Arbeitsprozessen sowie die Ermittlung akzeptanzfördernder Faktoren für die Anwendung neuer Technologien.

Die Analysen des Ist-Zustands stellen Grundlagen zur Identifikation und Konzeption geeigneter Instrumente zum Wissenstransfer sowie zur Entwicklung zielgruppenorientiert aufbereiteter Empfehlungen dar. Im Zuge dessen wird auch die in der ersten Projektphase erstellte Kommunikationsstrategie weiterentwickelt.

Akzeptanz neuer Technologien und Maßnahmen

Der gesellschaftliche Trend der Digitalisierung wird sich auf immer mehr landwirtschaftliche Prozesse auswirken. Die Akzeptanz neuer (digitaler) Technologien, Anwendungen und Maßnahmen in der landwirtschaftlichen Praxis wird untersucht und Faktoren, die diese fördern oder hemmen, werden herausgearbeitet.

Aufbauend auf allgemeinere Ergebnisse zum Bodenschutz der ersten Projektphase wird der Schwerpunkt der zweiten Projektphase auf die Akzeptanz neuer Technologien im Bereich des technischen Bodenschutzes gelegt. Es werden Methoden der empirischen Sozialforschung wie online-Befragungen  und Interviews angewendet. Ferner wird eine Literaturanalyse zur Akzeptanz neuer Technologien in der Landwirtschaft (allgemein sowie Bodenschutz-spezifisch) vorgenommen.

Ergebnisse zu diesem Thema finden Sie am Ende der zweiten Projektphase hier.

Status-Quo der Informations- und Beratungsangebote

Um ein Konzept für einen (verbesserten) Wissenstransfer zu entwickeln, ist es essentiell zu untersuchen, wie Wissen zum Themenfeld „Bodenverdichtung” aktuell vermittelt und erworben wird. In der ersten Projektphase wurden Informations- und Beratungsangebote, Fachzeitschriften und behördliche Handlungsempfehlungen untersucht.

Zunächst wurde eine Internetrecherche zu in Deutschland, der Schweiz und Österreich existierenden Beratungsinstrumente und Informationsangebote (Transfermedien) zur Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema Bodenverdichtung an landwirtschaftliche Praktiker*innen durchgeführt.

Die Vermittlung folgender Aspekte mittels der Transfermedien wurde betrachtet: Definition, Ursachen und Folgen von Bodenverdichtungen, Anzeichen und Feststellung von Bodenverdichtungen auf dem Feld sowie Maßnahmen zur Verminderung, Vermeidung oder Sanierung von Bodenverdichtung. Die Ergebnisse der Recherche sind in den sogenannten „Gelben Seiten“ Bodenverdichtung zusammengefasst. Folgende Medientypen wurden aufgenommen:

  • Informationsbroschüren, Merkblätter, Flyer, Anleitungen, Poster
  • Veranstaltungen: Feldtage, Workshop, Weiterbildungen
  • Präsentationen
  • Applikationen, Internetseiten, Excel-Anwendungen
  • Filme

Als meist veröffentlichter Medientyp wurden Informationsbroschüren identifiziert. Landes- und Bundeseinrichtungen sind die häufigsten Anbieter von Transfermedien, gefolgt von Fachverbänden und Forschungseinrichtungen. Gesondert erfolgte eine Analyse der fünf auflagenstärksten landwirtschaftlichen Fachzeitschriften. Hierbei war auffällig, dass das Thema oft nur ein Nebenaspekt in Artikeln ist und nur sehr selten als Hauptthema behandelt wird.

Zudem wurden behördliche Handlungsempfehlungen zum Thema Verdichtung auf Basis einer Internetrecherche zusammengestellt. Ziel war die Analyse rechtlicher Vorgaben auf Bundes- und Länderebene, inkl. deren Vollzug, die Einordnung in die EU-Ebene sowie eine Detailanalyse von Broschüren, Flyern und weiteren (Beratungs-)Tools. Hinsichtlich der Qualität, Aktualität und Zugriffsmöglichkeiten der Materialien wurden positive Aspekte bzw. Beispiele sowie Defizite aufgezeigt.

Neben der Analyse der Informations- und Beratungsangebote sind Kenntnisse über Nachfrage und Wünsche seitens der Praktiker*innen erforderlich, um einen Wissenstransfer zu stärken. Bei einer 2017 durchgeführten online-Befragung wurden Landwirt*innen u. a. gefragt, welche Angebote sie sich zum technischen Bodenschutz wünschen (siehe sozioökonomische Analysen). Diese ergab eine deutliche Bevorzugung von Informationsveranstaltungen und Feldtagen gegenüber anderen Angeboten (siehe Abbildung unten „Gewünschte Angebote zum technischen Bodenschutz“).

Wissenstransfer in der Ausbildung

In der zweiten Projektphase wird der Wissenstransfer zum Thema Bodenverdichtung und bodenschonenden Maßnahmen in den verschiedenen Ausbildungsformen landwirtschaftlicher Praktiker*innen und Berater*innen untersucht.

Mit der Leitfrage, inwieweit Bodenverdichtung ein relevantes Thema in der landwirtschaftlichen Ausbildung ist, werden bundesweite online-Befragungen an Berufs-, Fach-, und Hochschulen sowie Recherchen zu Ausbildungsplänen und Modulkatalogen durchgeführt. Dabei werden auch die Lehrinhalte und -formen detailliert erfragt. Zudem wird untersucht, inwiefern Bodenverdichtung im Arbeitsalltag der Lohnunternehmen von Bedeutung ist und in Mitarbeiterschulungen vermittelt wird.

Mittels der Befragung von Lehrverantwortlichen an Hochschulen wurden bereits Informationen zu relevanten Studiengängen an 15 verschiedenen Hochschulen (9 Universitäten und 6 Fachhochschulen) erfasst. Es zeigte sich, dass Aspekte des Themas „Bodenverdichtung” in den Bachelorstudiengängen häufiger in Pflichtmodulen behandelt werden als in den Masterstudiengängen. Dieser Eindruck wurde durch die Schlagwortrecherche von Modulkatalogen bzw. -handbüchern bestätigt.

Die Vermittlung von Lehrinhalten erfolgte in Vorlesungen, Feldpraktika/Geländeübungen sowie in Seminaren. Neuere Techniken zur Vermeidung von Bodenverdichtungen wie die „Nutzung von Satellitendaten wie GPS zur Maschinenlenkung” oder „Nutzung von Bodensensortechniken zur Bewertung der Befahrbarkeit” waren weniger häufig Lehrinhalt als klassische Präventionsmaßnahmen wie z. B. „Vermeidung der Befahrung zu feuchter Böden“ (siehe Abbildung „Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenverdichtung in der Hochschullehre (Agrarbereich)“).

Weitere Ergebnisse zu diesem Thema finden Sie im Laufe der zweiten Projektphase hier.

Entwicklung zielgruppenorientierter Empfehlungen

Aufbauend auf die Erkenntnisse über die Ausbildung und die vorhandenen Beratungs- und Informationsangebote wird die Kommunikationsstrategie mit spezieller Ausrichtung auf die Zielgruppen Junglandwirt*innen und Lohnunternehmen weiterentwickelt.

Ergebnisse zu diesem Thema finden Sie am Ende der zweiten Projektphase hier.

Stärkung des Wissenstransfers

Zur Stärkung des Wissenstransfers werden geeignete Instrumente (Transfermedien) charakterisiert und konzipiert.

Mögliche und geeignete Instrumente zum Wissenstransfer (z. B. Informationsmaterial wie Factsheets, Lehrmaterial oder eine webbasierte Wissensplattform) werden identifiziert und konzipiert. Von vornherein werden dabei wichtige Multiplikator*innen und Stakeholder einbezogen, um die zu entwickelnden Transfermedien zu testen bzw. zu validieren und sukzessive weiterzuentwickeln.

Ergebnisse zu diesem Thema finden Sie am Ende der zweiten Projektphase hier.

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